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Elegoo Centauri Carbon vs. Creality K1: Der Kampf um die Budget-CoreXY-Krone 2025
Wir schreiben das Jahr 2025, und die Welt des 3D-Drucks ist voller spannender Entwicklungen. Schnelle, geschlossene CoreXY-Drucker waren früher teuer, sind aber heute deutlich erschwinglicher. Dieser starke Wettbewerb um den Preis-Leistungs-Sieger sorgt für attraktivere Angebote. An der Spitze dieses Wettstreits stehen zwei große Player: der Creality K1, der einen neuen Standard für erschwingliche Geschwindigkeit gesetzt hat, und der Elegoo Centauri Carbon, ein starker Konkurrent, der das Preis-Leistungs-Verhältnis neu definieren will.
Dieser Artikel will keinen Testsieger küren. Er bietet einen detaillierten und fairen Vergleich, der Ihnen die wichtigsten Unterschiede in Leistung, Benutzerfreundlichkeit und Designansatz verdeutlichen soll. Unser Ziel ist es, Ihnen das nötige Wissen zu vermitteln, um zu entscheiden, welches Gerät am besten zu Ihren Projekten, Fähigkeiten und Druckzielen passt.
Der erschwingliche CoreXY Rise
Das CoreXY-System ist eine Bewegungskonstruktion, bei der der Druckkopf von zwei stationären Motoren angetrieben wird. Diese Konstruktion reduziert die bewegliche Masse am Rahmen und ermöglicht so eine beeindruckende Beschleunigung und Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Minimierung von Vibrationsproblemen wie Klingeln. Das Ergebnis sind sauberere und schnellere Drucke.
Ein Gehäuse bietet zusätzliche Vorteile. Durch die Wärmespeicherung entsteht eine stabile, hochtemperierte Umgebung um den Druckvorgang. Dies ist wichtig, um Verzug und Schichtablösung beim Drucken temperaturempfindlicher Materialien wie ABS und ASA zu verhindern. Es verbessert außerdem die allgemeine Druckkonsistenz, selbst bei Standardmaterialien wie PLA.
Im Markt von 2025 ist der Creality K1 der etablierte Player, der die Branche grundlegend verändert hat. Der Elegoo Centauri Carbon ist der aggressive neue Konkurrent, der mit Funktionen aufwartet, die den aktuellen Marktführer herausfordern sollen. Dadurch ist ein Wettlauf um die besten Funktionen zu einem günstigen Preis entstanden, von dem die gesamte Community profitiert.
Auf einen Blick: Datenblatt
| Besonderheit | Elegoo Centauri Carbon | Creality K1 |
|---|---|---|
| Bauvolumen | 225 x 225 x 265 mm | 220 x 220 x 250 mm |
| Druckerabmessungen | 435 x 460 x 520 mm | 355 x 355 x 480 mm |
| Maximal beworbene Geschwindigkeit | 600 mm/s | 600 mm/s |
| Maximale Hotend-Temperatur | 320 °C | 300 °C |
| Bettmaterial | Doppelseitig strukturierte/glatte PEI-Folie | Flexible Bauplatte (oft glattes PEI) |
| Extruder | Kundenspezifischer Direktantrieb mit zwei Zahnrädern | Direktantrieb mit zwei Gängen (Überarbeitete Version 2025) |
| Standarddüse | Gehärteter Stahl | Kupferlegierung (frühe Modelle), gehärteter Stahl optional |
| Nivelliersystem | Vollautomatisch (induktiv + Dehnungsmessstreifen) | Vollautomatisch (Dehnungsmessstreifen) |
| Eingangsformung | Ja, eingebauter Beschleunigungsmesser | Ja, eingebauter Beschleunigungsmesser |
| Konnektivität | WLAN, USB | WLAN, USB |
| Bordkamera | Inklusive Standardauflösung | Inklusive Standardauflösung |
| Slicer-Software | Elegoo Cura | Creality Print |
| Firmware-Basis | Klipper | Klipper |
| Allgemeine Preisklasse | Unter 350 € | Unter 400 US-Dollar |
Die Nutzerreise
Auspacken und Qualität
Beide Maschinen hinterlassen einen hervorragenden ersten Eindruck und werden fast vollständig montiert geliefert. Für die Endmontage müssen lediglich die Transportsicherungen entfernt und einige wenige Teile wie das Sieb und der Spulenhalter angebracht werden.
Der größte physische Unterschied liegt in der Gehäuse- und Rahmenkonstruktion. Das K1 ist kompakt und besteht aus einem Aluminium-Druckgussrahmen mit Acryl- und Kunststoffpaneelen. Es wirkt robust, wobei die Verwendung von Kunststoff für einige Paneele eindeutig eine Kostensparmaßnahme ist. Das Elegoo Centauri Carbon hingegen fühlt sich etwas wertiger an. Es verwendet mehr Metall und Glas in seinen Gehäusepaneelen, was ihm ein Gewicht und eine Steifigkeit verleiht, die für seine Preisklasse hochwertig wirken.
In der Box sind beide Pakete vollständig. Sie finden darin ein komplettes Werkzeugset, einen USB-Stick, eine Ersatzdüse und eine kleine Probespule mit Hochgeschwindigkeits-PLA. Die beiliegende doppelseitige PEI-Platte (eine strukturierte, eine glatte Seite) von Elegoo ist ein bemerkenswertes Plus und bietet mehr Flexibilität für die erste Schicht direkt nach dem Auspacken.
Einrichtung und erster Druck
Beide Hersteller versprechen eine Einrichtungszeit von unter 15 Minuten, und größtenteils halten sie dieses Versprechen. Sowohl der Elegoo Centauri Carbon als auch der Creality K1 führen den Benutzer beim ersten Einschalten durch eine vollautomatische Kalibrierung. Diese umfasst eine automatische Bettnivellierung und eine Vibrationskompensation (Input Shaping), die die Vibrationsfrequenzen der Maschine misst, um Hochgeschwindigkeitsdruck ohne übermäßiges Nachschwingen zu ermöglichen.
Die integrierten, per Touchscreen gesteuerten Benutzeroberflächen sind der Punkt, an dem sich die Ansätze unterscheiden. Das Creality OS des K1 ist übersichtlich und einfach gestaltet und daher besonders für Einsteiger geeignet. Die Benutzeroberfläche des Centauri Carbon ist zwar ebenfalls benutzerfreundlich, bietet aber einige erweiterte Einstellungen und richtet sich damit an Nutzer, die eine detailliertere Steuerung ohne Computeranschluss wünschen.
Häufige Einrichtungsprobleme sind zwar gering, aber vorhanden. Bei der K1 konzentrierten sich frühe Berichte aus der Community oft darauf, die korrekte Funktion von Extruder und Hotend sicherzustellen – Probleme, die in den Hardware-Revisionen von 2025 weitgehend behoben wurden. Bei der Centauri Carbon wiesen erste Rückmeldungen darauf hin, dass die Riemenspannung ab Werk optimal sein sollte. Dies wird jedem neuen CoreXY-Besitzer empfohlen.
Unter der Motorhaube
Die CoreXY-Bewegungssysteme bilden das Herzstück dieser Drucker. Beide nutzen Linearführungen für die X- und Y-Achse und gewährleisten so eine gleichmäßige und präzise Bewegung. Bei genauerer Betrachtung der Komponenten wird deutlich, dass der Fokus auf der Massenproduktion liegt. Die Qualität ist für den vorgesehenen Zweck ausreichend, aber keiner der beiden Drucker ist mit einem High-End-Voron-Gerät vergleichbar. Die langfristige Zuverlässigkeit hängt von regelmäßiger Wartung ab, wie z. B. der Reinigung der Schienen und der Sicherstellung einer gleichbleibenden Riemenspannung.
Hotend und Extruder sind entscheidend für die Leistung. Der Direktantriebsextruder und das Keramikring-Hotend des K1 waren bei seiner Markteinführung innovativ. Bis 2025 hat Creality mehrere Verbesserungen vorgenommen, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen und Verstopfungen, insbesondere bei wärmeempfindlichen Materialien, zu reduzieren. Der Centauri Carbon verfügt über einen eigenen, speziell entwickelten Direktantriebsextruder mit zwei Zahnrädern, der offenbar von den Entwicklungen am Markt profitiert. Sein Druckkopf wirkt robust, und der Weg von den Extruderzahnrädern zur Düse ist kurz und kontrolliert, was theoretisch vorteilhaft für flexible Materialien ist. Die Wartungszugänglichkeit des Druckkopfs des Centauri Carbon scheint etwas einfacher zu sein.
Die Bauteilkühlung ist bei hohen Geschwindigkeiten extrem wichtig. Beide Maschinen verwenden einen großen Lüfter an der Rückseite des Druckkopfes, der Luft seitlich durch die Düse bläst. Die K1 verfügt zusätzlich über einen Hilfslüfter an der Seite der Kammer für zusätzliche Kühlung. Diese Kombination ist für die meisten PLA- und PETG-Drucke effektiv, doch die Bearbeitung von Überhängen und Stegen bei Geschwindigkeiten über 300 mm/s bleibt für beide Maschinen eine Herausforderung und erfordert eine sorgfältige Anpassung des Slicers.
Geschwindigkeit, Qualität, Rauschen
Obwohl beide Drucker Geschwindigkeiten von bis zu 600 mm/s angeben, bezieht sich diese Angabe auf die Verfahrgeschwindigkeit und nicht auf die tatsächliche Druckgeschwindigkeit. Hochwertige Druckergebnisse werden in der Praxis im Bereich von 200–350 mm/s erzielt. In diesem Geschwindigkeitsbereich arbeiten beide Geräte außergewöhnlich schnell und liefern vergleichbare Ergebnisse.
Ein Standard-Benchy-Druck ist auf beiden Maschinen mit Standardprofilen in unter 20 Minuten fertig. Die Druckqualität ist für den Preis beeindruckend. Die Schichtlinien sind im Allgemeinen gleichmäßig, und die Eingabeformung reduziert Klingeln hervorragend. Die K1 mit ihren ausgereifteren Profilen liefert für Einsteiger möglicherweise direkt nach dem Auspacken etwas sauberere Oberflächen. Die Centauri Carbon hingegen zeigt exzellentes Potenzial, und mit geringfügigen Anpassungen ist ihr Ergebnis nicht von der K1 zu unterscheiden.
Für alle, die in Wohnräumen drucken, ist der Geräuschpegel ein wichtiger Faktor. Beide Geräte sind laut. Die schnellen Bewegungen des CoreXY-Systems und die leistungsstarken Lüfter erzeugen eine beträchtliche Geräuschentwicklung. Keiner der beiden Drucker ist „leise“. Der Centauri Carbon ist im Betrieb etwas leiser, vermutlich aufgrund seiner massiveren Gehäusewände, die eine bessere Schalldämpfung bieten.
Materialien
Für Standardmaterialien wie PLA und PETG sind sowohl der Elegoo Centauri Carbon als auch der Creality K1 äußerst zuverlässig. Die automatische Kalibrierung und die High-Flow-Hotends verarbeiten diese Materialien problemlos und ermöglichen so exzellente Druckergebnisse bei hoher Geschwindigkeit.
Die eigentliche Bewährungsprobe kommt mit technischen Werkstoffen. Die geschlossenen und passiv beheizten Kammern beider Drucker ermöglichen das erfolgreiche Drucken von ABS und ASA. Sie halten die Kammertemperaturen so konstant, dass sich kleine bis mittelgroße Teile kaum verziehen. Da keiner der Drucker über eine aktive Kammerheizung verfügt, kann das Drucken sehr großer ABS-Teile weiterhin eine Herausforderung darstellen.
Bei abrasiven Verbundwerkstoffen wie kohlenstofffaserverstärktem Nylon (PA-CF) ist die Standardkonfiguration entscheidend. Die Centauri Carbon wird standardmäßig mit einer Düse aus gehärtetem Stahl geliefert und ist somit sofort für diese Materialien geeignet. Beim Basismodell K1 kann ein Düsenwechsel gegen eine Variante aus gehärtetem Stahl erforderlich sein, um schnellen Verschleiß zu vermeiden. Diese Fokussierung auf Materialverträglichkeit ist ein klares Alleinstellungsmerkmal, das wahrscheinlich durch den Erfolg spezialisierter Maschinen wie der Creality K1C beeinflusst wurde.
Software und Offenheit
Der Slicer ist Ihr zentraler Interaktionspunkt. Creality Print ist ein funktionaler, benutzerfreundlicher Slicer mit optimal abgestimmten Profilen für den K1. Elegoo bietet eine angepasste Version des beliebten Cura-Slicers mit einer für viele Anwender vertrauten Oberfläche. Die fortgeschrittenen Anwender beider Drucker nutzen jedoch größtenteils Drittanbieter-Slicer wie Orca Slicer. Orca Slicer bietet erweiterte Kalibrierungswerkzeuge und Funktionen, die das volle Potenzial beider Geräte ausschöpfen können.
WLAN-Konnektivität und Fernsteuerung gehören zur Standardausstattung. Beide Drucker bieten Cloud-Dienste und mobile Apps zum Starten von Druckaufträgen und zur Überwachung des Fortschritts über die integrierte Kamera. Die Stabilität und der Funktionsumfang dieser Cloud-Plattformen werden stetig weiterentwickelt, aber ab 2025 bieten beide eine zuverlässige, wenn auch einfache Fernsteuerungsmöglichkeit.
Hinter der benutzerfreundlichen Oberfläche läuft bei beiden Druckern die Klipper-Firmware. Dies ist ein großer Vorteil für fortgeschrittene Nutzer. Der Zugriffsumfang unterscheidet sich jedoch. Creality hat das Rooten des Geräts (Erlangung des vollen Systemzugriffs) traditionell zu einem mehrstufigen Prozess gemacht. Elegoo hingegen verfolgt einen offeneren Ansatz, der es Bastlern erleichtert, die Firmware zu modifizieren, die Benutzeroberfläche anzupassen und eigene Hardware zu integrieren.
Welches Profil passt zu Ihnen?
Die Centauri Carbon-Option
Ziehen Sie den Elegoo Centauri Carbon in Betracht, wenn Ihre Prioritäten darin bestehen, die neuesten Hardware-Verbesserungen im Budgetbereich zu erkunden, sofort einsatzbereit für abrasive Materialien zu sein oder ein offeneres Firmware-Ökosystem für zukünftiges Basteln und Anpassen zu schätzen.
Die Creality K1 Wahl
Ziehen Sie den Creality K1 in Betracht, wenn Ihre Prioritäten darin bestehen, eine ausgereiftere und etabliertere Plattform zu nutzen, auf eine umfangreiche bestehende Wissensdatenbank für die Fehlerbehebung und Modifikationen zuzugreifen oder von jahrelanger, von der Community getragener Verfeinerung der Slicer-Profile zu profitieren.
Langfristiger Besitz
Zuverlässigkeit und Unterstützung
Der Creality K1 blickt auf eine gut dokumentierte Geschichte zurück (Stand 2025). Frühere Hardware-Versionen hatten bekannte Probleme, insbesondere mit dem Extruder und dem Hotend, diese wurden jedoch bei den aktuell ausgelieferten Modellen weitgehend behoben. Seine Langzeitzuverlässigkeit gilt in seiner Klasse mittlerweile als solide.
Der Elegoo Centauri Carbon ist das neuere Modell, daher liegen noch keine Langzeitdaten vor. Sein Design scheint jedoch die Erfahrungen der ersten Generation preisgünstiger CoreXY-Drucker zu berücksichtigen. Erste Berichte aus der Community sind hinsichtlich der Leistung direkt nach dem Auspacken überwiegend positiv.
Herstellersupport und Community sind entscheidend. Sowohl Creality als auch Elegoo verfügen über eine große Nutzerbasis. Auf Plattformen wie Reddit und Discord finden Sie aktive und hilfsbereite Communitys für die Elegoo Centauri Carbon und die Creality K1. Elegoo genießt traditionell einen guten Ruf für seinen reaktionsschnellen und hilfsbereiten Kundenservice, was maßgeblich zu Ihrer Zufriedenheit mit dem Gerät beitragen kann.
Eine neue Ära des Druckens
Der Vergleich zwischen Elegoo Centauri Carbon und Creality K1 ist keine einfache Frage nach der Überlegenheit eines der beiden Geräte. Er steht vielmehr für das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Ansätze. Der K1 ist die ausgereifte, bewährte Plattform, die neue Maßstäbe setzte. Der Centauri Carbon hingegen ist der ambitionierte Herausforderer, der in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis neue Maßstäbe setzt und einen offeneren Ansatz verfolgt.
Es gibt nicht den einen „besten“ Drucker. Der intensive Wettbewerb zwischen diesen beiden Geräten zeigt deutlich, dass Hochgeschwindigkeits- und Hochleistungsdruck nicht länger nur denjenigen mit dem nötigen Kleingeld vorbehalten ist. Die ideale Wahl ist subjektiv und hängt ganz von Ihren Zielen, Ihrem technischen Know-how und Ihren Prioritäten ab. Diese Wahlfreiheit beschleunigt Innovationen und macht leistungsstarke Technologie für alle zugänglich – ein großer Gewinn für die Maker-Community.