Nichts ist ärgerlicher, als statt des 3D-Drucks nur ein Knäuel Plastikfäden zu sehen. Man hat Zeit investiert, die Datei vorzubereiten, für den Druck vorzubereiten und an den Drucker zu senden – nur um dann mitanzusehen, wie der Druck in den ersten Minuten scheitert. Das kennen wir alle. Schlechte Haftung auf dem Druckbett ist eines der größten Probleme beim 3D-Druck, aber die gute Nachricht ist: Man kann es fast immer beheben.
Die perfekte erste Schicht ist der Schlüssel zu jedem erfolgreichen Druck. Die Lösung liegt meist in einigen wenigen Bereichen und ist oft ganz einfach. Bevor wir ins Detail gehen, werfen wir einen kurzen Blick auf eine Liste, die das Problem häufiger behebt, als man denkt.
Die 3-Minuten-Klebe-Checkliste
- Ist das Bett wirklich sauber? Ein kurzes Abwischen mit dem richtigen Reinigungsmittel kann erstaunlich gute Ergebnisse erzielen.
- Ist das Druckbett waagerecht? Nicht nur im Vergleich zur letzten Woche, sondern speziell für diesen Druckvorgang.
- Ist die Düse zu hoch positioniert? Dies ist der häufigste Grund dafür, dass das Filament nicht haftet.
- Stimmen Ihre Temperaturen? Ein kurzer Vergleich mit den Angaben auf Ihrer Filamentspule ist immer ratsam.
Sollten diese Schnelllösungen nicht zum gewünschten Ergebnis führen, keine Sorge. Diese Anleitung hilft Ihnen Schritt für Schritt, die eigentliche Ursache des Problems zu finden und dauerhaft zu beheben. Wir sorgen dafür, dass aus diesem Ärgernis jedes Mal eine perfekte, zuverlässige erste Schicht wird.
Die drei wichtigsten Dinge lernen
Über 80 % aller Probleme mit der Haftung der ersten Schicht lassen sich auf drei grundlegende physikalische Faktoren zurückführen: eine saubere Oberfläche, ein ebenes Druckbett und den richtigen Düsenabstand. Wenn wir diese Faktoren berücksichtigen, können wir Druckfehler deutlich reduzieren. Schauen wir uns die einzelnen Punkte genauer an.
Ein tadellos sauberes Bett
Warum das wichtig ist: Ihre Bauplatte mag sauber aussehen, doch versteckte Hindernisse lauern dort. Fett von Ihren Fingern, Staub aus der Luft und eine dünne Schicht Restmaterial von vorherigen Drucken bilden eine Barriere, die verhindert, dass die neue Schicht aus geschmolzenem Kunststoff richtig haftet.
So reinigen Sie es richtig: Die Methode hängt von der Oberfläche ab. Für Glas und glatte PEI-Platten eignet sich am besten hochkonzentrierter Isopropylalkohol (IPA, mindestens 90 %) auf einem fusselfreien Tuch. Für eine gründliche Reinigung waschen Sie die Platte im Spülbecken mit warmem Wasser und etwas Spülmittel. Spülen Sie sie anschließend gründlich ab und trocknen Sie sie mit einem sauberen Papiertuch. Wenn Sie mit einem sauberen Finger über eine Glasplatte streichen, sollte ein leises Quietschen zu hören sein. Eine PEI-Platte sollte gleichmäßig matt und ohne glänzende Stellen aussehen.
Anzeichen für ein Problem: Wenn Ihr Ausdruck an manchen Stellen haftet, an anderen jedoch nicht, und zwar in einem zufälligen, fleckenartigen Muster, ist wahrscheinlich ein verschmutztes Druckbett die Ursache.
Gleichmäßige Bettnivellierung
Warum das wichtig ist: Wenn wir von der „Nivellierung“ des Druckbetts eines 3D-Druckers sprechen, meinen wir eigentlich „Ausrichten“. Wir stellen sicher, dass die Düse an jedem Punkt einen exakt gleichen Abstand zur Bauplattform hat. Ist eine Ecke tiefer als die anderen, haftet das Filament nicht richtig. Ist sie zu hoch, verstopft die Düse.
So geht's richtig: Die klassische "Papiermethode" ist immer noch die zuverlässigste Methode, um eine gute manuelle Wasserwaage zu erhalten.
- Alle Achsen Ihres Druckers in die Ausgangsposition bringen.
- Schalten Sie die Schrittmotoren aus, damit Sie den Druckkopf und das Druckbett von Hand bewegen können.
- Positionieren Sie die Düse in der ersten Ecke, direkt über einem Nivellierknopf.
- Legen Sie ein normales Blatt Büropapier zwischen Düse und Druckbett.
- Drehen Sie den Knopf so, dass Sie beim Hin- und Herbewegen des Papiers einen leichten Widerstand spüren. Es sollte sich leicht kratzen, nicht kleben bleiben.
- Wiederholen Sie diesen Vorgang für alle vier Ecken mindestens zweimal. Die Anpassung einer Ecke kann die anderen leicht beeinflussen, daher ist ein zweiter Durchgang wichtig.
Bei Druckern mit automatischer Bettnivellierung (ABL) ist zu beachten, dass diese lediglich eine Hilfestellung und keine Wunderlösung darstellt. Sie müssen das Druckbett weiterhin zunächst manuell einigermaßen nivellieren. Der ABL-Sensor kann dann kleinere Probleme beheben, aber ein stark geneigtes Druckbett nicht korrigieren.
Der perfekte Z-Offset
Warum das wichtig ist: Dies ist wahrscheinlich die wichtigste Einstellung für die Haftung des Filaments auf dem Druckbett. Der Z-Offset dient der Feinjustierung der Düsenhöhe relativ zum Druckbett. Er steuert das „Zusammenpressen“ der ersten Schicht. Ist der Z-Offset zu hoch, tritt das Filament als runder Tropfen aus und liegt ohne Anpressdruck auf dem Druckbett auf. Ist er zu niedrig, ist die Düse zu nah am Druckbett, was den Materialfluss behindert und möglicherweise die Oberfläche des Druckbetts verkratzt.
So stellen Sie es richtig ein: Am besten drucken Sie ein großes, einlagiges Quadrat oder eine Reihe von Linien und passen den Z-Offset während des Druckvorgangs live an. Die meisten modernen Programme bieten die Möglichkeit der „Live-Z“- oder „Babystepping“-Anpassung. Beobachten Sie die Linien des gedruckten Kunststoffs während des Druckvorgangs genau.
- Zu hoch: Die Fäden sind dann perfekt rund, wie Spaghetti. Man sieht Lücken zwischen ihnen, und sie lassen sich leicht hochziehen.
- Zu niedriger Druck: Die Linien werden sehr dünn, fast durchsichtig, oder man sieht gar keinen Kunststoff. Die Oberfläche fühlt sich rau an, da die Düse durch den Kunststoff gezogen wird.
- Genau richtig: Die Linien werden leicht abgeflacht, nicht perfekt rund. Jede Linie wird mit der benachbarten verbunden, sodass eine glatte, gleichmäßige Kunststoffplatte ohne Lücken entsteht. Genau dieses perfekte Quetschgefühl wollen wir erreichen.
Das Temperaturgleichgewicht
Kunststoff dehnt sich beim Erhitzen aus und zieht sich beim Abkühlen zusammen. Diese einfache physikalische Tatsache ist die Ursache für Verzug, bei dem sich die Ecken des Drucks beim Abkühlen vom Druckbett abheben. Die Temperaturkontrolle erfordert ein ausgewogenes Verhältnis, um zu verhindern, dass dieses Schrumpfen den Druck ruiniert.
Warum Temperatur Drucke ruiniert
Während sich die Schichten Ihres Drucks aufbauen, kühlen die unteren Schichten ab. Dabei schrumpfen sie. Diese Schrumpfung erzeugt enorme Zugkräfte. Ist die Schrumpfungskraft des Kunststoffs stärker als die Haftkraft auf dem Druckbett, heben sich die Ecken ab. Unser Ziel bei der Temperaturregelung ist es, diese Schrumpfung während der wichtigen Anfangsphase des Drucks zu minimieren.
Düsentemperatur Erster Kontakt
Die Düsentemperatur beeinflusst den Materialfluss und die Haftung des Kunststoffs. Für die erste Schicht kann eine etwas höhere Temperatur die Haftung verbessern. Wir empfehlen daher, die Düsentemperatur nur für die erste Schicht um 5–10 °C zu erhöhen. Dadurch wird der Kunststoff flüssiger und schmilzt besser in die feinen Poren der Bauplattform. Diese Einstellung lässt sich einfach in den Filament-Einstellungen Ihres Slicers vornehmen.
Betttemperatur-Grundlage
Die Aufgabe des Heizbetts besteht darin, die unteren Schichten des Drucks warm und stabil zu halten. Wir möchten den Kunststoff oberhalb seiner Glasübergangstemperatur halten – dem Punkt, an dem er vom harten, festen in den weichen, gummiartigen Zustand übergeht. Dadurch verhindern wir, dass er schrumpft und sich vom Heizbett löst. Ein zu kaltes Heizbett ist eine Hauptursache für Verformungen.
Temperatur-Ausgangspunkte für 2025
Jedes Filament ist anders, aber hier sind einige hervorragende Ausgangspunkte für 2025. Überprüfen Sie immer zuerst die Empfehlung des Herstellers auf der Spule.
| Filamenttyp | Düsentemperatur (°C) | Betttemperatur (°C) | Anmerkungen |
|---|---|---|---|
| PLA | 190-220 | 50-65 | Kann empfindlich auf Luftströmungen reagieren. Ein wärmeres Bett hilft. |
| PETG | 230-250 | 70-85 | Kann an manchen Oberflächen zu gut haften. |
| ABS/ASA | 240-270 | 95-110 | Benötigt ein Gehäuse. Verzieht sich sehr wahrscheinlich. |
| TPU | 210-230 | 40-60 | Niedrige Geschwindigkeiten sind entscheidend. Verzerrt sich kaum. |
Feinabstimmung der Slicer-Einstellungen
Ihre Slicer-Software ist ein leistungsstarkes Werkzeug für eine perfekte erste Schicht. Wenn Sie die Standardprofile verlassen und einige wichtige Einstellungen verstehen, können Sie das Anhaften präzise steuern.
Die goldene Regel: Langsamer machen
Geduld ist wichtig, besonders für die erste Schicht. Durch das Drucken der ersten Schicht mit sehr geringer Geschwindigkeit hat der Kunststoff genügend Zeit, vollständig zu schmelzen, aus der Düse auszutreten und eine starke thermische Verbindung mit der Bauplatte herzustellen. Ein guter Ausgangspunkt für die Geschwindigkeit der ersten Schicht liegt zwischen 15 und 25 mm/s. Unabhängig davon, wie schnell Sie den Rest des Modells drucken möchten, ist eine langsame erste Schicht für ein zuverlässiges Ergebnis unerlässlich.
Anpassung des plastischen Fließverhaltens
Wir können auch anpassen, wie viel Plastik verwendet wird.
- Höhe der ersten Schicht: Eine dickere erste Schicht sorgt für eine stabilere und fehlerverzeihendere Grundlage. Bei einer Standarddüse mit 0,4 mm Durchmesser bietet eine Höhe der ersten Schicht von beispielsweise 0,28 mm oder 0,3 mm mehr Material, das auf das Druckbett aufgebracht werden kann. Dadurch vergrößert sich die Kontaktfläche und die Toleranz gegenüber kleineren Unebenheiten wird erhöht.
- Fluss-/Extrusionsmultiplikator für die erste Schicht: Durch eine leichte Erhöhung des Flusses für die erste Schicht (z. B. auf 105 %) wird etwas mehr Kunststoff ausgestoßen. Dies hilft, kleine Lücken zu füllen und einen optimalen Kontakt mit dem Druckbett zu gewährleisten. Achten Sie darauf, den Wert nicht zu hoch zu erhöhen, da dies zu einem „Elefantenfuß“-Effekt führen kann, bei dem sich die Unterseite des Drucks nach außen wölbt.
Verwendung von Hafthilfen für Schneidemaschinen
Ihr Schneidegerät verfügt über integrierte Werkzeuge, die speziell dafür entwickelt wurden, das Anhaften zu verhindern. Es ist wichtig zu wissen, welches Werkzeug man verwenden sollte.
- Skirt: Dies ist eine Reihe von Konturen, die um das Bauteil herum gedruckt werden, es aber nicht berühren. Sie dienen dazu, die Düse vorzubereiten und einen gleichmäßigen Kunststofffluss zu gewährleisten, bevor der Drucker mit dem eigentlichen Modell beginnt. Wir empfehlen, immer einen Skirt mit mindestens zwei oder drei Konturen zu verwenden.
- Brim: Dies ist eine einlagige Verlängerung, die wie die Krempe eines Hutes an der Unterseite des Drucks befestigt wird. Sie vergrößert die Auflagefläche des Drucks auf dem Druckbett erheblich. Dadurch wird die Haftung verbessert und Verformungen werden vermieden. Besonders nützlich ist sie für Modelle mit scharfen Kanten oder kleiner Auflagefläche.
- Raft: Dies ist eine mehrlagige Plattform, die unter Ihrem Modell gedruckt wird. Das Modell wird dann auf diesem Raft anstatt direkt auf dem Druckbett gedruckt. Ziel ist es, eine neue, perfekt ebene und optimale Druckoberfläche zu schaffen. Rafts sind die effektivste Lösung für Materialien, die sich stark verziehen (wie ABS), oder wenn sich das Druckbett nicht perfekt ebnen lässt.
Ein schrittweises Flussdiagramm
Wenn ein Druckvorgang fehlschlägt, ist es verlockend, gleich ein Dutzend Einstellungen auf einmal zu ändern. Das ist jedoch ein Fehler. Der Schlüssel zur Problemlösung liegt in einem logischen, schrittweisen Vorgehen. Nutzen Sie dieses Flussdiagramm, um die Ursache ohne Rätselraten zu finden.
Ihr Problemfinder für Klebevorgänge
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Hier beginnt der Druckvorgang: Er scheitert sofort (das Filament haftet überhaupt nicht).
- Dies ist ein „Fehlstart“. Die Ursache ist fast immer eine der drei Hauptursachen.
- Maßnahme: Druckvorgang stoppen. Stimmt der Z-Offset? Beobachten Sie die Düse beim Start. Ist sie deutlich zu weit vom Druckbett entfernt? Dies ist die häufigste Ursache. Verringern Sie den Z-Offset, bis das Material gut gepresst wird. Falls das nicht hilft, ist das Druckbett sauber? Wischen Sie es gründlich ab. Überprüfen Sie abschließend, ob die Temperatur von Druckbett und Düse für das verwendete Filament korrekt ist.
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Weiter: Der Aufdruck haftet an manchen Stellen, an anderen jedoch nicht.
- Dies ist ein klassisches Anzeichen für einen ungleichmäßigen Düsenabstand.
- Maßnahme: Es liegt ein Problem mit der Bettnivellierung vor. Ihr Druckbett ist schief. Stoppen Sie den Druckvorgang und führen Sie die manuelle Nivellierung erneut durch. Gehen Sie dabei sorgfältig und gründlich vor. Falls Sie ein automatisches Bettnivellierungssystem (ABL) verwenden, stellen Sie sicher, dass der Sensor sauber ist und der Start-G-Code das generierte Netz korrekt lädt und verwendet.
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Dann: Die Ecken des Drucks heben sich während des Druckvorgangs an (Verzug).
- Es handelt sich um ein Problem der Wärmeschrumpfung. Der Druck haftete zunächst, aber die Kühlkräfte wurden zu stark.
- Maßnahmen: Prüfen Sie zunächst, ob Luftzirkulationen vorhanden sind. Ist ein Fenster geöffnet oder bläst die Klimaanlage auf den Drucker? Selbst ein leichter, kühler Luftzug kann zu Verformungen führen. Versuchen Sie, diese zu verhindern. Erhöhen Sie anschließend die Betttemperatur um 5 °C oder 10 °C, damit die Unterseite länger warm bleibt. Fügen Sie schließlich in Ihrem Slicer einen Rand hinzu. Ein 5–10 mm breiter Rand erhöht die Stabilität erheblich.
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Zum Schluss: Sie haben alles versucht und es scheitert immer noch.
- Sind die Grundlagen abgedeckt, ist es Zeit für weiterführende Prüfungen.
- Maßnahme: Könnte Ihr Filament feucht sein? Achten Sie auf leise Knall- oder Zischgeräusche an der Düse. Dies entsteht durch verdampfendes Wasser. Schlechte Haftung ist ein deutliches Anzeichen für feuchtes Filament. Versuchen Sie es mit einer neuen, trockenen Rolle. Überprüfen Sie außerdem die Einstellungen Ihres Bauteillüfters. Der Lüfter sollte für die ersten 3–5 Schichten ausgeschaltet sein, um eine optimale Wärmeverbindung zu gewährleisten. Prüfen Sie schließlich, ob Ihre Bauplattform abgenutzt ist. Beschichtete Oberflächen wie BuildTak oder manche PEI-Kleber können mit der Zeit ihre Schutzwirkung verlieren.
Erweiterte Umweltfaktoren
Wenn Sie die Grundlagen gelernt haben und trotzdem gelegentlich Probleme auftreten, liegt das Problem möglicherweise nicht am Drucker selbst, sondern an der Umgebung, in der er sich befindet.
Auswirkungen Ihrer Baufläche
Verschiedene Materialien haben unterschiedliche Eigenschaften. Glas ist extrem glatt, benötigt aber für Materialien wie PLA manchmal ein Haftmittel wie einen Klebestift. Glattes PEI bietet hervorragende Haftung für PLA und PETG, wobei PETG unter Umständen so gut haftet, dass die Oberfläche beim Entfernen beschädigt wird. Strukturierte PEI-Platten stellen einen guten Kompromiss dar: Sie bieten exzellenten Halt und eine schöne Oberfläche und sind in der Regel unempfindlicher gegenüber PETG. Die Eigenschaften der jeweiligen Oberfläche zu verstehen, ist Teil des Lernprozesses.
Kontrolle von Luftströmungen
Wir haben Luftströmungen bereits als Ursache für Verformungen erwähnt, doch ihre Bedeutung darf nicht unterschätzt werden, insbesondere bei Hochtemperaturmaterialien wie ABS oder ASA. Jede unkontrollierte Luftströmung kann dazu führen, dass ein Teil des Modells schneller abkühlt als ein anderer, was zu starker Schichtablösung oder Verformung führen kann. Ein einfacher Karton, der über den Drucker gestülpt wird, kann als grundlegende Abdeckung dienen, die Wärme einschließt und Luftströmungen abschirmt. Eine geeignete Abdeckung ist eine der besten Verbesserungen, die Sie für den Druck von technischen Materialien vornehmen können.
Das Problem des nassen Glühfadens
Viele 3D-Druckfilamente, insbesondere PETG, Nylon und TPU, absorbieren Feuchtigkeit aus der Luft. Das bedeutet, sie nehmen aktiv Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf. Wird dieses feuchte Filament in der Düse erhitzt, verdampft das Wasser und bildet Blasen im Materialfluss. Dies kann als leises Knistern oder Knallen wahrgenommen werden. Dadurch wird nicht nur die Oberflächenbeschaffenheit und die Haftung der einzelnen Schichten beeinträchtigt, sondern auch die Haftung der ersten Schicht stark verschlechtert, da der Dampf die Verbindung zur Bauplatte stört. Die Lagerung des Filaments in einer Trockenbox und das Trocknen vor der Verwendung sind eine bewährte Vorgehensweise, die erstaunlich viele Probleme mit der Druckqualität löst.
Aufbau zukünftigen Erfolgs
Wir haben den gesamten Prozess durchgesprochen, von den drei grundlegenden Schritten Nivellierung, Reinigung und Z-Offset bis hin zu den Details der Temperaturregelung und der Slicer-Einstellungen. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass das Problem des Festklebens auf dem Druckbett nicht durch einen Geheimtrick gelöst werden kann, sondern durch ein schrittweises Ausschlussverfahren.
Mithilfe des Fehlersuchdiagramms können Sie Probleme wie ein Experte diagnostizieren. Noch wichtiger ist jedoch, dass Sie durch die Entwicklung einer konsistenten Vordruckroutine – kurzes Abwischen des Druckbetts, visuelle Überprüfung der Düsenhöhe und Starten jedes Drucks mit einem Rand, um den Materialfluss zu prüfen – diese Probleme von vornherein vermeiden können.
Die anfängliche Frustration, die Sie empfunden haben, kennen wohl alle, die schon einmal einen 3D-Drucker benutzt haben. Indem Sie diese grundlegenden Fähigkeiten erlernt haben, haben Sie diese Frustration in Wissen umgewandelt und eine solide Basis für unzählige erfolgreiche Drucke geschaffen.